La Palmita

Ein Schauplatz von Calcium ist die Nordküste der Kanareninsel Teneriffa. Nicht ohne Grund, denn ich bereise die Insel seit 2007 regelmäßig und kenne sie inzwischen recht gut.

Das kleinere der beiden Ferienhäuser, in denen ich dort meist wohne, erschien mir passend als Location für eine sehr drastische Episode, in der Ninas bösartige, narzisstische Persönlichkeit komplett eskaliert und Ben erstmals eine konkrete Tötungsabsicht hegt. Das Haus befindet sich in der Urbanisation La Palmita, unterhalb von La Victoria de Acentejo.

Diese ist die älteste Ferienhaussiedlung (urbanización) auf Teneriffa. Fährt man die TF 5 in Richtung Santa Cruz de Tenerife, nimmt man an der Anschlussstelle La Victoria de Acentejo die Abbiegung nach rechts („vía de servicio“). und biegt sofort wieder links ab (https://maps.app.goo.gl/vnJUUBeF6V1Lthja7). Nach etwa einem Kilometer erreicht man die Abzweigung zur Urbanisation La Palmita (https://maps.app.goo.gl/e4QTCaq21ZBSksaJA).

Die Siedlung liegt zwischen mehreren Fincas, ist angenehm grün bewachsen, und die gepflegten Häuser datieren zurück bis in die frühen siebziger Jahre. Damals galt die Urbanisation als hochmodern, denn es gab bereits fließend Wasser und Elektrizität.

Nur Telefonleitungen gab es ursprünglich nicht, weswegen der im Roman erwähnte, deutsche Autor H.G. Konsalik zum Telefonieren tatsächlich zum Postamt ins nahe gelegene Puerto de la Cruz fahren musste. Damals, Anfang der Siebziger, noch auf holprigen Pisten durch Fincas und entlang der felsigen Küste. Heute freilich ist man über die Autobahn TF 5 binnen 20 Minuten komfortabel mitten in der Stadt.

Der Bungalow, in dem Ben und Nina ihren Urlaub verbringen (Teneriffa II, S. 27 – 38), steht in einer Sackgasse unterhalb eines kleinen Parkplatzes. Man kann das Häuschen tatsächlich mieten, und der Blick von der Terrasse ist in der Tat spektakulär! Auch die eigentümlichen Rufe der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectis diomedea), hier auch gern „Micky-Maus – Vögel“ genannt, hört man hier in der Dämmerung regelmäßig. 

Den Afrutado, diesen wunderbar fruchtigen Weißwein, der im Roman Erwähnung findet, gibt es übrigens in den umliegenden Supermärkten. ;-)